Gemeinschaft zur Pflege heimischen Brauchtums im Kirchspiel Ense Bremen e.V. - Heimatverein
Gemeinschaft zur Pflege heimischen Brauchtums im Kirchspiel Ense Bremen e.V.  -  Heimatverein

Kaspar Schwarze gnt. "Betkaspar"

Foto: © Heimatverein

Kaspar Schwarze, am 13. Juni 1830 in Soest geboren, führte einen einzigartig frommen Lebenswandel.

 

Nach Abbruch seines Elternhauses in Soest siedelte er um nach Holtum und wohnte bei Annkatrin Rieke völlig zurückgezogen. Er lebte armselig in einer kleinen Kammer mit einem Ofen und einem Stuhl und schlief auf Stroh. Seinen Unterhalt verdiente der gelernte Schneider später mit Gelegenheitsarbeiten in der Landwirtschaft.

 

Nach Einführung der Gottesdienstform der „Ewigen Anbetung“ 1857,  die Tag für Tag in einer anderen Kirche gehalten wurde, begann für Kaspar Schwarze 1870 ein unvergleichliches Leben.

 

Er besuchte täglich die Kirche, in der die „Ewige Anbetung“ stattfand, stets zu Fuß, egal bei welcher Witterung. Fast 40 Jahre lang besuchte er jährlich etwa 150 Kirchen. Verpflegt wurde er bei gastfreundlichen Menschen, beim Pfarrer oder dessen Küster. Er war im ganzen Erzbistum Paderborn bekannt. Schon bald nannten ihn die Gläubigen „Betkaspar“. Oft kniete er einfach nieder, egal wo er gerade war, und versank in ein tiefes Gebet.

 

So war er in der Zeit von 1870 bis 1910 auch stets ein Besucher unserer St. Lambertus Pfarrkirche.

 

Am 13. Mai 1911 starb Kaspar Schwarze im Mariannenhospital in Werl.

Er wurde auf dem Werler Parkfriedhof in schlichter Weise beigesetzt. Schon bald nach seinem Tod wurde das Grab Ziel vieler Pilger. Aufgrund dieser Verehrung wurde er am 5. Mai 1933 in ein Ehrengrab umgebettet. Dieses wird heute noch von der Stadt Werl liebevoll gepflegt. Auch heute brennen Kerzen dort als Erinnerung.

Eine vorgesehene Seligsprechung scheiterte am damaligen Zeitgeist des Nationalsozialismus.

 

Foto: © Heimatverein

Im Jahr 1930 ließ Pfarrer Dinkloh ein Denkmal aus alten Grabsteinen zum Gedächtnis an den „Betkaspar“ errichten. Es steht am unteren Eingang des Bremer Friedhofes.

Die Innenwandtafel aus Eiche wurde 1937 vom Werler Künstler und Bildhauer Josef Wäscher erstellt.

Diese Stätte dient bei der jährlichen Fronleichnamsprozession als 1. Station.

 

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